Blaues Logo: eine sichere Wahl?
BLAU, BLAU, BLAU IST ALLES WAS SIE LIEBEN …
Neulich habe ich gelesen, dass Blau die beliebteste Farbe im Web ist. Die Mehrheit der sozialen Netzwerke wie Facebook, LinkedIn und Tumblr verwendet sie.
Also frei nach Henry Ford: Ein Logo kann jede Farbe haben, Hauptsache, es ist blau? Denn auch bei Firmenauftritten rangieren Blautöne ganz oben – und zwar quer durch die Branchen. Denken Sie nur an Nivea, Intel und Weihenstephan. Diverse Versicherungen, American Express, O2, Deutsche Bank, ARD, und, und, und. Sie alle nutzen Blau als ihre Hausfarbe.
Ein blaues Logo: SICHERER HAFEN ODER KRAFT, WEISHEIT, SICHERHEIT?
Was mir ständig auffällt: Wenn jemand seriös auftreten möchte, dann besteht er von vornherein auf ein Logo in Blau. Manche Kunden beschäftigen sich auch vorab mit dem Thema Farbpsychologie und wissen dadurch, dass die Farbe Blau zum Beispiel für Kompetenz und Weisheit, für Produktivität, Zuverlässigkeit, Kraft, Sicherheit, Ruhe und Standhaftigkeit steht. Das möchten sie auf ihren Auftritt übertragen.
Ist das die Patentlösung?
Jein. Schauen Sie genauer hin, bevor Sie sich auf ein blaues Logo und damit eine blaue Farbwelt festlegen. Prüfen Sie zuerst, ob die Farbe (nicht nur Blau) zum Unternehmen passt: zur Einstellung, zum Wesen, den Werten und zu Ihnen und Ihren Mitarbeitern.
Und wenn Sie Ihre Hausfarbe gefunden haben, testen Sie (oder lassen Sie testen), wie man den Ton am besten kombiniert. Hier stehen Ihnen unzählige Möglichkeiten zur Verfügung! Jede einzelne erschafft eine eigene Farbwelt. Tauchen wir ein …
Inspiration, Beispiele und Tipps auf dem Weg zu Ihrer Hausfarbe
Farbe macht Spaß – vor allem aber prägt sie den Charakter Ihrer Marke, angefangen beim Logo. Möchten Sie die richtigen Farben für Ihr Design finden? Dann beschäftigen Sie sich am besten ein wenig mit Farben, Farbkombinationen und Wirkung. Starten wir gemeinsam und schauen uns Beispiele an.
Farben in der Anwendung
»Wie viele Farben brauche ich überhaupt in meiner Farbpalette?«
Wie immer: kommt drauf an. Für Ihr Logo brauchen Sie zumindest einmal eine Hauptfarbe. Sie können aber auch anders damit umgehen, wie die folgenden Beispiele (von links nach rechts) zeigen:
Links oben sehen Sie ein einfarbiges Logo in einem Blauton, rechts davon in einer weißen Version, damit das Logo auch auf einer blauen Farbfläche stehen kann.
Darf es ausgestalteter sein? Das Logo unten links enthält einen Verlauf. In der Printumsetzung könnte man hier veredeln, meint, durch eine irisierende Folie einen ganz besonderen Effekt erzielen. Das Logo unten rechts arbeitet mit drei unterschiedlichen Blautönen. Das ist auch das Maximum, das ich für ein Logo empfehlen würde.
Primär- und Sekundärfarben
Neben den Hauptfarben (auch Primärfarben genannt) gibt es noch Sekundärfarben. Nachschub sozusagen. Die brauchen Sie, wenn Sie zum Beispiel Diagramme in Ihrem Corporate Design erstellen. Oder im Web neben Headline-Farben auch noch Link- und Buttonfarben oder Farbflächen einsetzen. Also überall da, wo Sie eine größere Anzahl an Farben zur Darstellung benötigen.
Einbindung der Farb- in die Bilderwelt
Und wenn dann sogar die Bildwelt Ihre Corporate-Design-Farben hat, erhöht sich der Wiedererkennungswert ungemein. Hier am Beispiel einer monochromen Farbwelt demonstriert, die neben den Blautönen ein plakatives Rot als Akzentfarbe nutzt:
3 Farbpaletten zur Inspiration
Ein klassischer Blauton, ein gediegenes Design?
Mitnichten. Schauen Sie sich diese drei sehr unterschiedlichen Farbpaletten an und lassen Sie sich anregen.
Die Farbe Blau kann in Kombination mit anderen Farben ganz unterschiedlich wirken.
In drei Schritten zur eigenen Farbkombination in Blau
Der Design-Prozess lässt sich vereinfacht in drei Schritten zusammenfassen. Hier ein Einblick in meine Arbeitsweise:
1. Inspirieren lassen
Machen Sie sich klar, wer Sie sind und wie Sie wirken wollen. Und dann tauchen Sie ein in blaue Farbwelten und finden Sie die Farbkombination, die zu Ihnen und Ihren Werten passt.
Beispiele für Farbinspirationen finden Sie wie Sand am Meer. Hier drei gute Quellen, die helfen, die eigene Farbpalette zu erstellen:
Adobe Color – hier habe ich auch die oben gezeigten Farbpaletten her.
Coolors
Canva
Praktisch ist, dass die Farbwerte als #hexcode angezeigt werden. So kennen Sie die genauen Farbtöne.
2. Auswählen, verfeinern, festlegen
Haben Sie eine Richtung gefunden, die Ihnen taugt? Dann geht es jetzt ins Feintuning. Stellen Sie Ihre eigenen Farben zusammen und testen Sie sie aus. Wie wirken Ihr Logo, Ihr LinkedIn-Banner …?
Wenn Sie damit fertig sind: Notieren Sie die Farbwerte und legen Sie die Farben in Ihren Dokumenten an, z.B. in Canva als Markenfarbe.
3. Konsequent nutzen
Ein plakativ gesetztes Statement auf einer Farbfläche in Ihrer Hausfarbe und in Ihrer Hausschrift ist simpel und wirkungsvoll. Sie können es in Posts oder Bannern einsetzen – oder sich Karten drucken lassen. Im folgenden Beispiel habe ich ein richtig knalliges Blau gewählt.
Sie können auch einen Schritt weitergehen und Ihre Visitenkarte auf ein hochwertiges blaues Papier drucken lassen. Mit Sicherheit ein Hingucker. Hier am Beispiel meiner Visitenkarte (im Original ist sie auf schwarzem Karton gedruckt, das Logo ist transparent lackiert, die Schrift weiß):
Großes Kino: Wenn sich Ihre Farben in Bildern oder Illustrationen wiederfinden:
Wünschen Sie sich eine professionelle Einschätzung – oder ein blaues Logo?
Ich berate Sie gerne zu Farb-Kombinationen und Wirkung und bin für Sie da, wenn es Sie nach einem blauen Logo gelüstet.