»Das Geheimnis
des Erfolges ist,
den Standpunkt
des anderen
zu verstehen.«

Henry Ford

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Eine Sprechblase in der Schachtel, die die Bühne aller Blogbilder ist.

Memoiren einer alten Schachtel

Als ich jung war, hatte ich keine spannenden Aussichten. Ich fristete ein dunkles Dasein im Lager eines Ladens, der Büromaterial vertickt und war das Zuhause einer Bleistift-Sippe. Weil es sich aber um edle Bleistifte handelte, hielt ich mich zugegeben schon immer für was Besseres.

Ich hatte keinen leichten Start

Meine Mitbewohner, diese Proll-Schachteln, mochten mich nicht besonders und so war ich heilfroh, als ich mitsamt meinem edlen Inhalt endlich raus ins Geschäft kam. Selbstverständlich wurde ich flugs verkauft. Zu meinem Entzücken in den Besitz einer ziemlich netten Dame, Grafik-Designerin von Beruf.

Sie war aber nur an meinem Inhalt interessiert und ich landete wiederum in einem Schrank. Wo unsereins dann unbestimmte Zeit auf den Transport zum Altpapier und das unausweichliche Ende Recycling-Anlage wartet. Grauenvoll.

Jeder kann es schaffen – man muss nur dran glauben

Irgendwie wusste ich tief in mir drin immer, dass ich etwas Besseres verdient hatte. Ich war immer schon eine glamouröse Schachtel, auch wenn man es mir nicht ansah. Es kam, wie es kommen musste. Und zwar so:
Sandra, meine neue Besitzerin, schreibt einen Blog. Weil sie eben Grafikerin ist, sind ihr die Bilder zu jedem Artikel sehr wichtig. Und weil sie ihren Kunden immer nervtötend einredet, dass die Bilderwelt ein stimmiges Konzept haben müsse, musste sie das natürlich selbst auch umsetzen.

Ich dachte an die Hauptrolle

Als sie mich zur Basis ihrer Blog-Illustration erkor, dachte ich an eine Hauptrolle mit wechselnden Kostümen (Schleifen oder so) beim Shooting. Aber nein, Madame wollte mich nur als RAHMEN benutzen. Ich war frustriert, aber tröstete mich mit regelmäßigen Shootings und abwechslungsreichen Inhalten.

Das Zentrum des Geschehens

Es war großartig. Alle paar Wochen wurden Dinge in mich reingestellt, umständlich drapiert, verschoben, alles nochmal von vorn. Schokohase rein und wieder raus. Rasen und Sprechblase rein und raus, Ballerina und Porträts folgten.

Es kam dann eine Fotografin vorbei und wir drei hatten ziemlich Spaß mit den wechselnden Nebendarstellern. Manchmal fotografierte sie auch selbst.

Plantschen ist gefährlich

Mein absolutes Highlight war ein Ausflug an den Starnberger See. Es war ein super heißer Tag und wir machten ein Shooting im Wasser. Ja wirklich! Ich durfte sogar schwimmen! Weil ich sowas nicht gewohnt war, bekam ich einen Sonnenbrand und weichte etwas durch. Hab mich ganz gut erholt, durfte aber nie wieder mitkommen.

Es war so schön, aber nach einigen Monaten hatte Sandra eine neue Idee. Sie meinte, dass man nicht unbedingt jedes Mal neue Fotos von mir machen müsse. Dann begann sie, ein Foto von mir (leer!) wiederholt zu verwenden und bastelt die Nebendarsteller am Computer hinein. Wasser kann sie auch.

Des einen Freud des andern Leid

Sie ist jetzt happy mit dieser Lösung, weil sie praktisch ALLES in mich reinstellen kann und dabei ganz wenig Aufwand hat. Sie versteht einfach nicht, dass es für mich langweilig ist, wenn immer nur das gleiche Foto von mir erscheint.

 

Naja, besser als gar nichts.

Wird schon noch eine Weile weitergehen, denn ich bin zeitlos schön. Gell? Was »Madame« – äh Sandra – zu einheitlicher Bildsprache zu sagen hat, lesen Sie hier.